Dinamit, Milis Schwester, ist im Laufe ihres ersten Lebensjahres zu uns gekommen. Sie war damals in einem schrecklichen physischen und psychischen Zustand.

Sie mit auzufnehmen hat mir große Überwindung gekoßtet, da ich wußte, daß Mili sich nicht über den Neuankömmling freuen würde.

Dennoch gab ich dem Ganzen eine Chance, daß sie  einander  auf eine gute Weise beeinflußen werden, und habe es bis heute nicht bereut.

Die Beiden ergänzen sich auf Grund ihrer unterschiedlichen Charakteren hervorragend. Ohne Mili fühlt Dinamit sich heute unsicher, wird unruhig und launisch.

Die ersten Tage waren sehr schwer – ich hatte Angst die falsche Entscheidung getroffen zu habe und haderte mit mir ob Dinamit tatsächlich bei uns bleiben soll.
Doch in den folgenden Tagen hat sie sich so tief in meinen Herzen hinein gestohlen, daß ich sie nicht mehr zurückgeben wollte.

Sie hat mich genau beobachtet, ist mir überall hin gefolgt, sogar meine Gedanken gelauert – sie wollte unsere Gewohnheiten erlernen, sehen was man darf und was nicht. Zimmerrein zu sein war unglaublich leicht für sie. In der Wohnung ist sie nun ruhig - bis zu dem heutigen Tag fühlt sie sich dort sehr sicher. Mili hat ihr Selbstvertrauen gegeben. Leider gilt dies nicht für die Straße. Dort ist sie immer noch sehr nervös und scheu. Fremden Menschen steht sie mit Mistrauen gegenüber. Freude für sie bedeuten nicht die Spaziergänge auf den Straßen in der Stadt, sondern die im Wald oder auf der Wiese ohne Autos, laute Geräuschen und fremde Menschen.

Mit der Kenntnis über ihrer Vergangenheit und ihrem damaligen Seelenzustand,  habe ich mir nicht vorstellen können, daß Dinamit einmal auf  Hundeausstellung ihre „reizvolle Seite“ zeigen oder auf Coursings so befreit hinter dem künstlichen Hase galoppieren würde. Ich hatte nichts dergleichen mit ihr vorgehabt. Das wichtigste für mich  war und ist es immer noch, daß sie ein gesundes, glückliches und ausgeglichenes Leben mit uns hat.

Doch das Schicksal wollte es, daß sie vollkommen im Coursing, im Rennen nach dem Hasen, aufblüht und sich entspannen kann.

Dini hat eine außergewöhnliche Personalität. Hinter dieser – auf dem ersten Blick – Distanz haltenden, unauffälligen Whippet Hündin mit erschrockenen Augen, versteckt sich ein unglaublich vernünftiges, gefühlvolles, hingebungsvolles, aufrichtiges und liebevolles Geschöpf.

Laute und aufgebrachte Worte mag sie nicht und versteht sie auch nicht – ich kann ihr leise,  mit ruhiger Stimme, alles begreiflich machen – so würde sie alles für mich tun.
Sie liegt auf ihrem Kissen, ruht sich aus und umgeht gerne überflüssige Bewegungen. Sie ist eine  anschmiegsame Faulenzerin zum Verwöhnen. Sie hält ihre Energien für den Coursing bereit, wo sie immer wieder beweist warum sie den Namen Dinamit bekommen hat.

Wenn ich für einen Augenblick denke, daß sie keine Kraft und Energie mehr hat, daß sie schon alles aus sich herausgeholt hat, dann ist Dini immer noch fähig die Raketen zu zünden und schneller zu sein